DİYALOG. Interkulturelle Zeitschrift für Germanistik, cilt.2023, sa.3, ss.590-609, 2023 (Hakemli Dergi)
Prinzipiell könnte man den Begriff Lesbarkeit grob als die Bewertung von Texten in Richtung „Leserniveau“ durch „Lesbarkeitsformeln“ also als die Fähigkeit oder Unfähigkeit des Lesers, die Texte zu verstehen klassifizieren. Die Lesbarkeit der Texte kann durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt werden, darunter die verwendeten Wörter, die durchschnittliche Anzahl von Silben pro Wort, die Satzstruktur und die Satzlänge. Damit Texte Lesern mit unterschiedlichen Fähigkeiten auf dem richtigen Niveau zugeordnet werden können, ist die Beurteilung der Textlesbarkeit entscheidend. Dieser wissenschaftliche Bereich ist kein Novum und seit den 1940er Jahren ist die Bewertung der Textlesbarkeit ein bedeutendes Forschungsgebiet. Die meisten Studien stammen aus englischsprachigen Ländern und richten sich in erster Linie an das dort ansässige Publikum; sie fokussieren sich daher hauptsächlich auf Personen, deren Muttersprache Englisch ist. Die Anforderungen und Eigenschaften der Zielleser werden häufig bei der Auswahl der Kriterien zur Messung der Lesbarkeit berücksichtigt. Obwohl die Textverständlichkeit von Fremdsprachelernenden sehr unterschiedlich werden kann, hat die Mehrheit der bisherigen Forschung Lesbarkeitsindizen bewertet, die von Muttersprachlern bestimmt wurden. Aufgrund der unterschiedlichen Spracherwerbsraten zwischen fremdsprachlichen und muttersprachlichen Lesern variiert die Betonung von Lesbarkeitsmaßen häufig. Der Lernerfolg der Schüler wird vermutlich stark davon beeinflusst, wie leicht sie Lehrbücher verstehen können. Texte, die komplex zu verstehen sind, werden manchmal als uninteressant angesehen, was es schwierig macht, das Material aufzunehmen und zu lernen. Diese Studie unternimmt den Versuch, über die üblichen Methoden der Worthäufigkeitsanalyse aus Textkorpora, die als Spiegelbild gängiger Spracherfahrungen gelten, hinauszugehen. Sie experimentiert stattdessen mit dem Einsatz von Lesbarkeitsformeln, um die Textverständlichkeit zu bewerten, in der Hoffnung, dass sich dies positiv auf die Unterrichtseffizienz auswirken könnte. Um dies zu untersuchen, wird ein Lehrbuch zufällig ausgewählt und eine bestimmte Unterrichtseinheit als Fallstudie untersucht, wobei die gewonnenen Erkenntnisse vorgestellt werden.2 Schlüsselwörter: Deutsch als Fremdsprache, Lesbarkeit, Lesbarkeitsformeln, DaF-Lehrwerke, Textverständlichkeit.
In principle, the concept of readability could roughly be classified as the assessment of texts towards the “reading level” through “readability formulas,” thus as the ability or inability of readers to understand the texts. The readability of texts can be determined by a variety of factors, including the words used, the average number of syllables per word, sentence structure, and sentence length. In order for texts to be appropriately matched to readers with varying abilities, assessing text readability is crucial. This scientific field is not new, and since the 1940s, evaluating text readability has been a significant area of research. The majority of studies originate from English-speaking countries and are primarily targeted at the resident audience; therefore, they focus mainly on individuals whose mother tongue is English. The requirements and characteristics of the target readers are often considered when selecting criteria for measuring readability. Although the text comprehension of foreign language learners can vary greatly, the majority of the research to date has evaluated readability indices that were determined by native speakers. Due to the different language acquisition rates between foreign language and native speakers, the emphasis on readability measures often varies. The academic success of students is likely heavily influenced by how easily they can understand textbooks. Texts that are complex to understand are sometimes seen as uninteresting, which can make it difficult to absorb and learn the material. This study attempts to go beyond the usual methods of word frequency analysis from text corpora, which are considered to reflect common language experiences. Instead, it experiments with the use of readability formulas to assess text comprehension, with the hope that this could positively affect teaching efficiency. To investigate this, a textbook is randomly selected and a specific teaching unit is examined as a case study, presenting the findings.